Dr. Andreas Leo Faulstich © 17.11.2011, Update 21.07.2014
Soll man die Heizung über Nacht oder bei Abwesenheit ausschalten, herunter regeln oder durchheizen? Tipps fürs Heiz-Energie-Sparen
Physik: Nach dem Aufwärmen der Wohnung muss die Heizung nur so viel Wärme liefern, wie die Wohnung nach außen verliert. Bei größerem Temperatur-Unterschied zwischen innen und außen muss man stärker heizen. Die durch Abschalten oder Herunter-Regeln der Heizung gesparte Wärme-Energie reicht aus, um die Wohnung später wieder auf die vorherige Temperatur zu heizen.
Gewinn: Ersparnisse durch die inzwischen geringere Temperaturdifferenz bleiben als Gewinn übrig. Je tiefer und länger man herunter regelt, desto mehr Gewinn.
Wohnungen mit schlechter Wärmeisolierung sparen am meisten. Und falls man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, heizen die Nachbarn in der Zwischenzeit weiter und die Temperatur sinkt nicht ganz so tief.
Je länger der Zeitraum ist, desto mehr lohnt sich das Abschalten oder Herunterregeln der Heizung: Schon über Nacht oder während der Arbeitszeit lohnt sich der Aufwand und erst recht, wenn man mehrere Tage nicht zu Hause ist, zum Beispiel übers Wochenende oder im Urlaub.
Mögliche Einschränkungen: Wenn in der Aufheizphase überheizt wird oder bei Heizungen die bei hoher Leistung weniger effizient sind (z.B. Wärmepumpen) lohnen kurze Temperatur-Absenkungen eventuell nicht.
Faktoren: Bedenkenswert sind auch Ansprüche, Verhalten und Komfort der Bewohner, Innenisolierung und Wärmekapazität der Außenwände, Lüftung, Schimmel- und Frostgefahr, Art der Heizung und Aufwand und Kosten von Zeitschalt-Thermostaten.
Meistens wird geraten, die Temperatur nicht unter 16°C in Wohnräumen und 14°C im Schlafzimmer zu senken. Kälte könnte Bewohnern, Haustieren oder Zimmerpflanzen schaden und es könnte weitere Probleme geben:
Schimmel: Wie man Kondenswasser und Schimmel verhindert steht am Ende dieses Artikels.
Nachbarn: In manchen Hausgemeinschaften gibt es Vereinbarungen über einzuhaltende Mindest-Temperaturen. Wenn Sie nicht heizen, könnte es Konflikte mit Nachbarn geben.
Frost vermeidet man, indem man die Heizung nicht komplett abschaltet. Die Temperatur muss, auch wenn man im Urlaub weg ist, stets über dem Gefrierpunkt bleiben.
Ob man die Heizung komplett ausschalten soll oder nur die einzelnen Heizkörper, hängt vom der jeweiligen Heizsystem ab. Beim Ausschalten der kompletten Heizung sind Fragen der Technik und des Komforts wichtig.
Ob es sich um eine Ölheizung, Gasheizung handelt, ist weniger wichtig als die Frage ob die Heizung über einen Wärmespeicher verfügt und wie sie mit der Anheizphase umgeht. Bei Elektroheizungen kann es sinnvoll sein, den billigen Nachtstrom zu nutzen.
Falls man bei Heizungen mit Wärmespeicher den Brenner für einige Stunden abschaltet, sollte man dafür sorgen, dass die Wärme im Speicher verbleibt und nicht zum Weiterheizen verwendet wird. Sonst ist der Speicher bald erschöpft und die Aufheizphase dauert länger, vor allem wenn die Anlage nicht am Speicher vorbei heizen kann.
Zur Klärung dieser Fragen, muss man sich genauer mit der Heizung beschäftigen. Man konsultiert die Anleitung, den Hersteller oder einen Experten für die verwendete Heizungsanlage. Oder man testet die verschiedenen Möglichkeiten.
Luft und Wände: Die Luft ist relativ schnell wieder aufgeheizt, die Wände brauchen länger.
Strahlungswärme: Bei warmer Luft friert man eher, wenn Wände, Decke, Fußboden, Fenster oder Möbel kalt sind, weil diese weniger Infrarot-Wärme abstrahlen und weil die Luft stärker zirkuliert.
Lange Aufheiz-Phase: Der Aufheiz-Vorgang ist erst beendet, wenn die Oberflächen wieder ihre normale Temperatur erreicht haben. Wände mit hoher Wärmeaufnahmekapazität und schwacher Innenisolierung brauchen lange.
Verluste durch Überheizen: Oft wird die fehlende Strahlungswärme durch Überheizen der Luft ausgeglichen. Dadurch können jedoch die Ersparnisse aus der Heizpause wieder verloren gehen.
Regler richtig einstellen: Den Heizungsregler sollte man nicht höher als die Zieltemperatur einstellen. In der Aufheizphase heizt man mit der Ventileinstellung 3 ebenso schnell hoch wie mit Stellung 5. Bei der höheren Stellung droht jedoch Überheizen.
Rechtzeitig heizen: Den Komfortverlust durch kalte Wände vermeidet man, indem man rechtzeitig mit dem Aufheizen beginnt, etwa durch eine Zeitschaltuhr oder eine Fernsteuerung.
Auf die Heizung verzichten: Für Kurze Phasen, zum Beispiel für die Dusche am Morgen und fürs Frühstück kann man relativ einfach ganz oder teilweise auf die Heizung verzichten.
Anderswo Frühstücken: Indem man unterwegs oder am Arbeitsplatz frühstückt, spart man sich das morgendliche Aufheizen von Wohnräumen.
Bad oder Küche: Für kleine Räume ist das Heizen weniger teuer und schneller als für große Zimmer.
Warme Dusche: Eine warme Dusche ist auch im kühlen Badezimmer erträglich. Nach dem Duschen muss man besonders gut lüften, bis die Wände wieder trocken sind!
Frühstück in der Küche: In der Küche ist es meistens weniger kalt, weil die Abwärme von Kühlschrank, Kaffeemaschine und Toaster einen Beitrag leisten.
Isolierende Oberflächen: wärmeisolierte Wandoberflächen, Holz, Tapeten, Vorhänge und Teppiche können den Komfort verbessern, weil die Oberflächen schneller warm werden.
Kleidung: Man zieht sich dickere Kleidung an: Fleecejacke, Daunenweste, Poncho, Mütze, Hut, Handschuhe. Oder man kuschelt sich unter eine Decke.
Wärmequelle: Man setzt sich an den Heizkörper, wärmt sich mit einer Wärmflache oder nutzt einen elektrischen Infrarotstrahler.
Bewegung: Man führt den Hund aus oder hält sich mit Hausarbeiten oder Sport warm, bis die Wohnung geheizt ist.
Rechtzeitig regeln: Damit die Zieltemperatur nicht überschritten wird, sollte man die Heizkörper-Temperatur am Ende der Aufheizphase rechtzeitig zurück regeln.
Wenn es sehr kalt ist oder die Heizung schwach, dauert das Heizen lange. Man braucht einen Regler, der die Heizung rechtzeitig einschaltet. Oder man schaltet die Heizung nicht aus, sondern regelt wenige Grad herunter.
In den folgenden Fällen sollte man beim Abschalten oder Herunterregeln der Heizung vorsichtig sein, damit es am Ende nicht teurer wird. Lesen Sie die Anleitung Ihrer Heizung oder konsultieren Sie den Hersteller oder eine Fachperson für Ihr Heizungssystem
Energiespar-Häuser kombinieren eine schwache Heizung mit einer starken Isolierung und optimalen Belüftung.
Wärmepumpen arbeiten bei hohen Leistungen weniger effizient als bei niedrigen Leistungen. Dadurch kann eine Nachtabsenkung zu Mehrkosten führen.
Elektrische Heizungen können nachts billigen Strom nutzen, wenn sie entsprechend ausgelegt und eingestellt werden.
An feuchten Oberflächen kann sich Schimmel bilden.
Luftfeuchtigkeit: Warme Luft kann größere Mengen Wasser halten als kalte Luft.
Kondensation: Wasser kann an kalten Flächen kondensieren, wenn der Taupunkt unterschritten wird.
Türen schließen: Zwischen unterschiedlich warmen Räumen sollte die (feuchte) Luft nicht zirkulieren können. Besonders problematisch wird es, wenn feuchte Luft aus dem Bad auf kalte Wände trifft zum Beispiel durch eine offene Tür zum kaltem Keller oder Schlafzimmer. Die Folge: Kondens-Feuchtigkeit und Schimmel.
Lüften: Damit beim Lüften nur die Wärme der Luft und nicht die Wärme der Wände und Möbel verloren geht, sollte man in möglichst kurzer Zeit möglichst große Luftmengen austauschen (Stoßlüften), außer man hat eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Erst Lüften, dann Heizung ausschalten: Vor dem Abschalten oder Herunterregeln der Heizung sollte man Stoßlüften. Im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit nach dem Lüften, weil die kalte Luft weniger Wasser enthält. So kann weniger Wasser kondensieren und die Schimmelgefahr wird reduziert.
Thermometer-Hygrometer: Zur Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchte verwende ich das Technoline WS 9420 Messgerät mit Anzeige von Tages-Minimum- und Maximum und Min-Max-Reset.
Taupunkt-Überwachung: Wer zur Vermeidung von Schimmel den Taupunkt überwachen will, sollte sich das TFA 305011 kaufen. Dies zeigt außer der Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch die Taupunkt-Temperatur an, bei der es bei der aktuellen Luftfeuchte zu Kondenswasserbildung kommt.
Infrarot-Thermometer: Mit einem Infrarot-Thermometer kann man sekunden-schnell auch auf Abstand die Temperatur von Oberflächen messen und kalte Flächen und Kältebrücken aufspüren. Dort sollte der Taupunkt nicht unterschritten werden. Bei Problemen muss man entweder mehr heizen, besser lüften oder besser isolieren.
http://alfafox.info © 17.11.2011 Andreas Leo Faulstich
Nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewährleistung.
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